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Update zur Corona-Pandemie für Patienten mit allergischen Erkrankungen

Angesichts der aktuell hochdynamischen Situation möchte die Allergopharma GmbH & Co. KG Ihnen die neuesten Erkenntnisse der Fachgesellschaften und Allergieexperten bezüglich der Corona-Pandemie für Patienten mit allergischen Erkrankungen zusammenstellen.

 

Gibt es einen Zusammenhang zwischen allergischen Atemwegserkrankungen und viralen Atemwegsinfektionen, insbesondere COVID-19?

Für einen derartigen Zusammenhang gibt es zum aktuellen Zeitpunkt keine Hinweise. Patienten mit allergischer Rhinitis zeigen nach Studienlage beispielsweise keine schwereren Verläufe im Falle einer COVID-19-Erkrankung als andere Patienten. Das gilt auch für allergische Kinder. Für Asthma-Patienten ist eine Fortsetzung der etablierten Dauertherapien sehr wichtig - zum Erhalt der Asthmakontrolle und um für mögliche virale Infekte bestmöglich gerüstet zu sein. 

Im Detail wird diese Fragestellung in einem Positionspapier der allergologischen Fachgesellschaften Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma (ARIA), Europäische Akademie für Allergologie und klinische Immunologie (EAACI), Ärzteverband Deutscher Allergologen (AeDA) und der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinischer Immunologie (DGAKI) behandelt (Klimek et. al., Allergo J Int 2020; 29). Das vollständige Positionspapier finden Sie hier.

 

Welche Empfehlungen gibt es bezüglich einer Allergen Immuntherapie (AIT) bei nicht infizierten Patienten während der COVID-19-Pandemie oder bei Patienten, die eine COVID-19-Infektion überstanden haben?

Eine AIT kann in der aktuellen Situation bei COVID-19-freien Patienten nach sorgfältiger Anamnese durch den behandelnden Arzt*in begonnen werden, wobei das Infektionsrisiko durch das persönliche und berufliche Umfeld des Patienten hierbei zu berücksichtigen ist. Bereits gestartete Therapien können bei symptomfreien Patienten regulär fortgeführt werden, eine Beendigung ist nicht notwendig.

Eine detaillierte Stellungnahme der Fachexperten bezüglich dieser Frage finden Sie ebenfalls in oben genanntem Positionspapier.

 

Welche Empfehlungen gibt es bezüglich einer Allergen Immuntherapie (AIT) für COVID-19-diagnostizierte Patienten oder Verdachtsfälle für eine SARS-CoV-2-Infektion?

Bei nachgewiesener COVID-19-Infektion sollte eine laufende AIT unterbrochen werden. Eine Unterbrechung der Therapie wird ebenfalls empfohlen bei Infektions-Verdacht sowie nach Kontakt mit SARS-CoV-2 positiven Patienten. Des Weiteren ist eine AIT nach Reisen in Hochrisikogebiete bis zum Ende einer adäquaten Quarantäne zu unterbrechen.

Eine detaillierte Stellungnahme der Fachexperten bezüglich dieser Frage finden Sie ebenfalls in oben genanntem Positionspapier.

 

Welche Unterschiede bestehen zwischen der subkutanen Immuntherapie (SCIT) und der sublingualen Immuntherapie (SLIT) im Hinblick auf die aktuelle Pandemie-Situation?

Eine SLIT kann zum überwiegenden Teil im häuslichen Umfeld durchgeführt werden, ohne die Notwendigkeit von regelmäßigen Arztbesuchen und den entsprechenden Risiken in der aktuellen Pandemie-Situation. Demgegenüber ermöglichen eben diese regelmäßigen ärztlichen Vorstellungen, welche im Rahmen einer SCIT notwendig sind, eine engere ärztliche Überwachung und ein früheres Erkennen von möglichen Erkrankungssymptomen. Bei der SCIT kann zudem die Möglichkeit genutzt werden, die Injektionsintervalle in der Fortsetzungstherapie zu verlängern. 

Eine detaillierte Stellungnahme der Fachexperten bezüglich dieser Frage finden Sie ebenfalls in oben genanntem Positionspapier.

 

Welche Erkenntnisse gibt es zu COVID-19 Verläufen bei Kindern, insbesondere im Zusammenhang mit chronischen Atemwegserkrankungen?

Nach aktueller Datenlage infizieren sich Kinder im Allgemeinen ähnlich häufig wie Erwachsene mit SARS-CoV-2, die Erkrankung kommt jedoch seltener und weniger stark zum Ausbruch. Es gibt keine Hinweise für eine höhere Wahrscheinlichkeit einer SARS-CoV-2-Infektion bei Kindern mit stabil eingestellten allergischen Erkrankungen gegenüber gesunden Kindern.

Im Detail hat sich die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) zu diesem Thema in einer Stellungnahme geäußert, welche sie hier abrufen können.

 

Was gilt es in Bezug auf eine bestehende Dauertherapie bei Kindern mit allergischen Erkrankungen zu beachten?

Eine bestehende Dauertherapie sollte bei Kindern im Hinblick auf eine weiterhin stabile Einstellung der allergischen Erkrankung fortgesetzt werden. Über den Beginn einer Allergen Immuntherapie sollte im Einzelfall entschieden werden, gegebenenfalls kann eine Verschiebung des Beginns aufgrund der aktuellen Pandemie-Situation erwogen werden.

Die vollständige Stellungnahme der Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin e.V. (GPA) zu dieser Frage finden Sie hier.

 

Des Weiteren behalten die Empfehlungen aus unserem Informationsschreiben vom 02.04.2020 ihre Gültigkeit.

Bleiben Sie gesund und kommen Sie weiterhin gut durch die Corona-Krise!